Warum Botox gegen Migräne wirkt
Migräne und mögliche Therapien
Es hat sich herausgestellt, dass Botox gegen verschiedene Schmerzen äußerst wirksam ist. Besonders bei Kopfschmerzen ist das deswegen aufgefallen, weil viele Patienten, die eigentlich zur Faltenbehandlung gekommen waren, plötzlich das komplette Verschwinden ihrer Kopfschmerzen festgestellt haben. Die daraufhin einsetzende Forschung ergab, dass es eine ganz klare Wirkung von Botulinumtoxin auf das Schmerzempfinden durch Hemmung bestimmter Schmerzmediatoren gibt, also eine direkte schmerzlindernde Wirkung. Sie kann am besten bei Muskelschmerzen und –verspannungen und Spannungskopfschmerzen beobachtet werden. Botox gegen Migräne ist somit für viele Betroffene eine ernstzunehmende Alternative.
Was versteht man unter Migräne?
Unter Migräne versteht man anfallartige starke Kopfschmerzen, die in Episoden auftreten und meist bei jungen bis mittelalten Patienten auftreten. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer, wobei Studien zufolge Migräneattacken nach der Menopause oftmals wieder verschwinden. Die durch die Migräne verursachten Kopfschmerzen werden meist als einseitig pochend beschrieben und treten in Attacken auf. Diese können zwischen vier Stunden und drei Tagen andauern.
Die Migräneanfälle lassen sich in unterschiedliche Kategorien einstufen und gehen demnach mit verschiedenen Begleitsymptomen, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Aura, audiovisuelles Missempfinden bis hin zu neurologischen Defiziten (z.B. Sehstörungen) einher. Die Ausprägungen der jeweiligen Symptome und Anfälle können dabei ganz unterschiedlich stark ausfallen. In der Medizin wird von einer chronischen Migräne gesprochen, wenn an mindestens 15 Tagen im Monat die Kopfschmerzen auftreten und diese an mindestens acht Tagen davon migräneartig sind. Erst seit einigen Jahren wird die chronische Migräne als eigenständige Krankheit anerkannt.
Warum sollte Migräne behandelt werden?
Je häufiger und schwerer die Schmerzepisoden auftreten, desto schwieriger wird ein Leben mit Migräne. Betroffene leiden nicht nur an den starken Kopfschmerzen selbst, sondern vor allem auch an den Begleiterscheinungen, wie Übelkeit und Erbrechen. Oftmals sind Migränepatienten in ihren täglichen Verrichtungen und Verpflichtungen so stark eingeschränkt, dass auch das soziale Umfeld und das Familienleben darunter leiden. Zudem führt die eingeschränkte Leistungsfähigkeit nicht selten zu wiederkehrenden Arbeitsausfällen. Um das Leben der Betroffenen und deren Angehörige zu verbessern und die Einschränkungen auf ein maximales zu minimieren, sollte eine umsichtige Migräne-Behandlung unbedingt genaustens abgestimmt werden.
Wie lässt sich Migräne behandeln?
Wie die Migräne-Erkrankung selbst, ist auch ihre Behandlung sehr vielseitig und umfasst neben der medikamentösen Therapie unter anderem auch mögliche psycho- bzw. physiotherapeutische und andere alternative Heilverfahren.
Die medikamentöse Therapie ist hierbei vor allem bei akuten Anfällen erfolgreich und muss rechtzeitig zu Beginn der Migräneattacke eingenommen werden. Hierbei können die vom Arzt verschriebenen Medikamente schrittweise und bedarfsgerecht angepasst werden. Leider helfen Schmerzmittel jedoch oft nur bedingt.
Als weitere sehr wirkungsvolle Behandlungsmöglichkeit bei Migräne ist in Deutschland seit 2011 auch der nervenaktive Stoff Botulinumtoxin anerkannt und verzeichnet seither große Erfolge. Dabei sollte eine Migränebehandlung mit Botox unbedingt von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden. Sie kann dann eine dauerhafte Verbesserung für Betroffene darstellen. In der Regel führt die Behandlung mit Botox bei Betroffenen zu einer schnellen Verbesserung hinsichtlich der Frequenz, als auch der Schwere der Anfälle.
Wie wirkt Botox gegen Migräne?
Bei einer Behandlung mit Botulinumtoxin wird die Ursache der Migräne bekämpft, indem die Muskelspannung der Kopf-, Nacken- und Schultermuskulatur dauerhaft geschwächt wird. Dabei wird der nervenaktive Stoff Botox von einem erfahrenen Arzt direkt über eine sehr feine Kanüle in die verantwortlichen Muskelregionen injiziert. Der Wirkstoff dockt dort an den Nervenenden der jeweiligen Muskeln an und hemmt die Wirkung des Neurotransmitters Acetylcholin, der normalerweise für die Reizübertragung zwischen Muskeln und Nerven verantwortlich ist. Hierdurch wird die Muskelaktivität und die Migräneanfälle vermindert.
In der Regel wird die Behandlung Botox gegen Migräne zunächst wiederholt im Abstand von ca. 3 Monaten durchgeführt und ggfs. die Dosierung und Abstände individuell angepasst. Nach der Behandlung ist der Patient unmittelbar wieder gesellschafts- und arbeitsfähig.
Was muss ich nach einer Migränebehandlung mit Botox beachten?
Wenn die Behandlung mit Botulinumtoxin anschlägt, tritt die Wirkung bereits nach der ersten Behandlung ein.
Da bei der Behandlung mit Botox gegen Migräne unter anderem auch Botox in die Stirn injiziert wird, kann es in einigen Fällen dazu kommen, dass die Augenbrauen durch das Abschwächen der Stirnmuskulatur leicht herabsinken (Ptosis). Außerdem kann es nach der Behandlung in seltenen Fällen zu kurzfristigen Kopf- und Nackenschmerzen oder Übelkeit kommen, wobei dies vorübergehend ist und maximal 1-2 Tage andauert.
Grundsätzlich sollte nach jeder Behandlung mit Botox für einige Tage auf übermäßiges Sonnenbaden, anstrengenden Sport sowie Sauna und Solarium verzichtet werden.
Wie lange hält der Effekt einer Botox Behandlung gegen Migräne an?
In der Regel wird die Behandlung mit Botox gegen Migräne in regelmäßigen Abständen wiederholt. Anfangs empfiehlt es sich, die Behandlung circa alle 3 Monate durchzuführen und anschließend gegebenenfalls individuell die Dosierung und Abstände an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen. Da die Behandlung mit Botulinumtoxin direkt an die Ursache der Migräne andockt, ist eine dauerhafte und langfristige Verbesserung bei Betroffenen gegeben.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Botox Behandlung gegen Migräne?
Damit die Krankenkasse die Kosten einer Migränebehandlung mit Botox übernimmt, muss zunächst eine chronische Migräne vorliegen. Ferner muss zunächst eine herkömmliche Therapie mit Migräne-Medikamenten erfolglos versucht worden sein. Aus diesem Grund empfehlen wir unseren Patienten, sich vorab bei ihrer jeweiligen Krankenkasse zu informieren, ob und in welcher Höhe eine Migräne-Therapie mit Botulinumtoxin übernommen werden kann.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch erörtern wir mit jeder Patientin/jedem Patienten einen individuellen Behandlungsplan. Kontaktieren Sie uns oder vereinbaren Sie gerne einen Termin!