Die wichtigsten Mythen und Infos zum Thema Wundheilung und Wundversorgung

Noch immer kursieren zahlreiche Mythen rund um das Thema Wundheilung und Wundversorgung. In diesem Beitrag möchten wir mit den bekanntesten Mythen aufräumen und Ihnen mitteilen, was stattdessen einen positiven Einfluss auf die Wundheilung hat und welche Vorgehensweise die beste für die Versorgung der Wunde ist.
Als Wundheilung wird der körpereigene Prozess bezeichnet, mit welchem eine Wunde sich durch Wiederherstellung oder narbigen Ersatz des beschädigten Körpergewebes wieder verschließt.
Stadien der Wundheilung
Bereits Minuten nach der Verletzung beginnt der Prozess der Wundheilung. Hier wird in vier Phasen unterschieden, obwohl sie weitgehend parallel ablaufen. Diese Phasen beginnen Stunden nach der Verletzung bis ungefähr acht Tage danach.
- Exsudative Phase, sie tritt in den ersten Stunden nach der Verletzung ein. Hier wird der Wundspalt aufgefüllt und es bildet sich der Wundschorf, welcher die Wunde nach außen gegen Keime schützt.
- Resorptive Phase: Zwischen dem ersten und dritten Tag der Wundheilung bildet sich das Granulationsgewebe, ein vorübergehendes Gewebe. 3.
- Die Proliferationsphase ist die Phase der anabolen Reperation, was bedeutet, dass durch körpereigene Substanzen neues Gewebe gebildet wird.
- Die Reparationsphase findet ab dem 8. Tag nach der Verletzung statt, das Narbengewebe bildet.
Die wichtigsten Mythen zum Thema „Wundversorgung“
Eine Wunde heilt schneller an der Luft.
FALSCH. Eine Wunde, die der frischen Luft ausgesetzt ist, trocknet aus und kann immer wieder aufbrechen. Dies verlangsamt die Heilung.
Das Auftreten von Schorf bedeutet eine gute Wundheilung.
FALSCH. Die Bildung von Schorf ist ein körpereigener Prozess zur Regeneration der Wunde. Jedoch kann Schorf immer wieder aufbrechen. Dadurch dringt wieder Luft an das Wundbett. Die Wunde selbst ist schlecht befeuchtet und der Heilungsprozess kann länger dauern.
Jeder Flüssigkeitsaustritt aus einer Wunde ist schlecht.
FALSCH. Die in Wunden natürlich vorhandene Flüssigkeit trägt zur Heilung bei.
Der Speichel von Haustieren fördert die Heilung.
FALSCH. Tierischer Speichel enthält keine antiseptischen oder heilenden Substanzen. Im Gegenteil, er ist eine Keimquelle und darf daher keinesfalls verwendet werden.
Meerwasser fördert die Wundheilung.
FALSCH. Salzwasser hat eine eher reizende Wirkung, die die Wunde vertiefen und ihre Heilung verhindern kann.
Gebräunte Haut muss nicht vor der Sonne geschützt werden.
FALSCH. Bräune schützt die Haut nicht vor Sonnenbrand.
Wundversorgung – was einen positiven Einfluss auf die Wundheilung hat
Bei der provisorischen Wundversorgung ist es wichtig zunächst die Blutung zu stillen, indem die Wunde mithilfe einer sterilen Wundauflage oder einem Verband abgedrückt oder bedeckt wird. Bei Verbrennungen oder Verätzungen sollte keinesfalls Kleidung entfernt werden, da hier die Gefahr besteht, dass die Wunde vergrößert wird. Eventuell tiefer eingedungene Fremdkörper sollten ebenfalls nicht entfernt werden, da unter Umständen Gefäßverletzungen vorliegen können.
Positiven Einfluss auf Wundheilung haben:
- Sauerstoff
- Vitamine
- Wärme
- Zink